„Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“

Sozialpädagogischer Bereich der Kastanienbaum-Schule (Grundschule)

Die Deutsche UNESCO Kommission hat das "Projekt Stadt macht satt", in dem die Schülerfirma „Gipscafé“ und die AG „Urbane Gärten“ involviert sind, als besonderes „Bildungsprojekt für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung erhalten Initiativen, die das Anliegen der weltweiten Bildungsoffensive der Vereinten Nationen vorbildlich umsetzen: Kindern und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln vermitteln.

Die 16 Kinder des Jungunternehmens „Gipscafé und ihre Erzieher bereichern den Sozialpädagogischen Bereich mit einem reichhaltigen Angebot selbst hergestellter Speisen und Getränke. Wertvoller Partner des „Gipscafé“ ist die ebenfalls an der Schule durchgeführte Arbeitsgemeinschaft „Urbane Gärten“. Ziel des „urban gardening“ ist, Lebensmittel auf engstem Raum zu produzieren. Hierfür haben die Schüler Nutzpflanzen in speziellen Behältnissen am und im Schulgebäude aufgezogen. Die so gewonnenen Lebensmittel wurden im „Gipscafé“ verarbeitet und anschließend an die Kinder und ihre Eltern verkauft. Frau Fiedler, die „Stadt macht satt“- Initiatorin berät und betreut die Schüler und Erzieher. Sie half ein soziales Unternehmen zu entwickeln, das mit Essen Gutes (und Gesundes) tut und damit Geld einnehmen.

Frau Fiedler:

Meine Idee von „Stadt macht satt“, den Schülern und Erziehern des Sozialpädagogischen Bereichs nachhaltiges Wirtschaften „schmackhaft“ zu machen, ist einfach: Ich erforsche mit ihnen, was es alles in der nächsten Umgebung ganz einfach zu „ernten“ gibt: zum einen in der Stadtnatur durch urbanes Gärtnern, aber auch beim Biosupermarkt und Bäcker nebenan, die täglich gute Lebensmittel wegwerfen. Durch das eigene Tun entwickelt sich automatisch ein Gegenentwurf zur globalen Lebensmittelproduktion und zu einer umweltverträglichen und sozial gerechteren Ernährung. Und nicht nur das: Sie entwickeln ein nachhaltiges Unternehmensmodell, indem sie eigene Produkte entwickeln, die es so z. T. nicht zu kaufen gibt, gesunde und hochwertige (BIO)-Lebensmittel meist kostenlos erhalten und den Mitschülern Essen zu einem Preis anbieten können, den sich jeder leisten kann. Und trotzdem erzielen sie einen fairen Gewinn.

Grundlage ist das Leitbild der Agenda 21, des Aktionsprogramms für die Welt im 21. Jahrhundert. 1992 auf der Weltkonferenz in Rio de Janeiro beschlossen, zielt sie auf eine umweltverträgliche Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft ab. Es geht um Gerechtigkeit zwischen den Generationen und Staaten jetzt und in Zukunft.

Bild oben: Schüler und Erzieher des Sozialpädagogischen Bereichs der Kastanienbaum-Schule am Auszeichnungsort, dem Schloss Bellevue.

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