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barrierefrei kommunizieren!

Mathe-Apps mit Sprachsteuerung bedienen: (Wie) Geht das?

Schülerpraktikant Abdu -  Schüler der 8. Klasse der Carl-von-Linné-Schule in Berlin - nutzt in seinem Praktikum bei barrierefrei kommunizieren! die Sprachsteuerung vom iPad. Für die iPad-Sprachsteuerung benötigt man einige Sprachbefehle (z. B. "Zum Home", um zurück zur Startoberfläche zu kommen) und kann sich auf Oberflächen alle Funktionen als Zahlen anzeigen lassen: Die Funktion wird dann über das Aufrufen der Zahl aktiviert.

Damit das Ganze funktioniert, muss aber auch die App so programmiert sein, dass die Sprachsteuerung unterstützt wird. Bei Apps von Apple kann man davon ausgehen, dass sie auch für die Sprachsteuerung barrierefrei sind. Aber wie sieht es aus mit anderen Apps? Sind z. B. die Mathe-Apps, die wir in unserem App-Katalog Apps für Inklusives Lernen und kreative Medienarbeit vorgestellt haben, auch barrierefrei für Menschen, die auf eine Sprachsteuerung angewiesen sind?

Klar war, dass Apps wie Fingerzahlen und MathiO, die auf Interaktion mit der Touch-Oberfläche angelegt sind (z. B. müssen Mengen mit den Fingern auf den Bildschirm getoucht werden oder das Ergebnis wird handschriftlich eingegeben), nicht für Sprachsteuerung geeignet sind. Aber wie sieht es aus mit anderen Apps? Abdu hat es ausprobiert und einige Mathe-Apps mit Sprachsteuerung getestet.

König der Mathematik

Der Spieler bewegt sich als mittelalterlicher Charakter durch eine Mittelalter-Welt und löst verschiedene Aufgaben(-typen) nach einem einstellbaren Schwierigkeitsgrad. Der Start in die App funktioniert problemlos mit der Sprachsteuerung: Man kann seinen Charakter auswählen, seinen Namen eingeben und auch alle Einstellungsmöglichkeiten sind über die Sprachsteuerung anwählbar. Das Level lässt sich öffnen, dann aber gibt es bei der ersten Aufgabe keine Zahlen, über die man eine Auswahl mittels Sprache treffen könnte. An dieser Stelle muss jetzt eine Person, die ihre Hände benutzen kann, die erste Aufgabe per Touch lösen. Alle weiteren Aufgaben des Levels sind dann allerdings wieder durch Sprachsteuerung ansteuerbar und somit barrierefrei. Dieser Bug ist ärgerlich, weil die App ansonsten eine tolle Lern-App wäre auch für Menschen, die ihre Hände nicht bedienen können. Auch beim Betreten weiterer Level gibt es einen kleinen Bug, der aber mittels Spracheingabe lösbar ist, indem man das Level zunächst wieder verlässt (und dann wieder betritt).

Abdus Fazit:  "7 von 10 Punkten, weil die App nicht komplett mit Sprachsteuerung bedienbar ist."

Rechenfeld

Diese App wurde entwickelt vom Förderpädagogen Christian Urff. Sie bietet verschiedene Darstellungsweisen und Visualisierungshilfen von Rechenoperationen an und verbessert somit das Verständnis von Plus- und Minusaufgaben. Mengen und Zahlen können hinzugefügt bzw. abgezogen werden - dann verändern sich die Rechenoperationen, Visualisierungen und Aufgabenstellungen der Sachaufgaben. Die App ist auf dem ersten Blick sehr barrierefrei, Abdu hat sich durch alle Funktionen ohne Probleme durchgearbeitet, bis er dann doch auf einen Bug stieß: Die App beinhaltet die Möglichkeit, die Farben der Wendeplättchen anzupassen. Wenn man diese Funktion mit der Sprachsteuerung aktiviert, bleibt man jedoch hängen, die Farben lassen sich nicht auswählen und es gibt auch keine Möglichkeit, aus der Funktion wieder heraus zu kommen. Dann bleibt leider nur: Zurück "Zum Home" - und man muss die App erneut starten. 

Abdus Fazit: "8 von 10 Punkten, weil man die Farben nicht ändern kann und dann festhängt."

Einmaleins Einsdurcheins 

Ebenfalls eine App vom Förderpädagogen Christian Urff, mit der sich Multiplikation und Division üben lässt. Der Schwierigkeitsgrad ist durch die individuelle Auswahl der Reihen einstellbar. Die App ist komplett mit der Sprachsteuerung bedienbar und somit vollständig barrierefrei für Menschen, die mit Sprachsteuerung arbeiten und ihre Hände nicht benutzen können.

Abdus Fazit: "10 von 10 Punkten."

Zwanzigerfeld

Eine weitere App vom Förderpädagogen Christian Urff - leider vollkommen unzugänglich mit Sprachsteuerung und somit nicht bedienbar für Menschen, die ihre Hände nicht benutzen können.

Abdus Fazit: "0 von 10 Punkten."

Mambio

Die App ist die Nachfolgerin der der mathildr-App, entwickelt für Menschen mit Down Syndrom oder Dyskalkulie. Bei der App geht es um Zuordnung von Mengen (als Kirschen oder Heidelbeeren gestaltet) zu Zahlen, als Voraussetzung für erste einfache Plus- und Minus-Aufgaben. Die App ist komplett nicht mit der Sprachsteuerung zugänglich.

Abdus Fazit: "0 von 10 Punkten."

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