Die Freiwilligenuni
Was geschieht, wenn junge, engagierte Menschen ihre Begeisterung und Talente in die Nachmittagsgestaltung für Grundschulkinder einbringen? Die Antwort liefert die Freiwilligenuni – ein innovatives Pilotprojekt der tjfbg gGmbH, das seit dem 1. September 2024 in Berlin erprobt wird. Hier übernehmen Freiwilligendienstleistende nicht nur unterstützende Aufgaben, sondern gestalten eigenständig sogenannte FLEX Module, die klassischen Arbeitsgemeinschaften ähneln und die Nachmittagsgestaltung an ausgewählten Grundschulen bereichern.
Ein Tag in der Freiwilligenuni
Der Tagesablauf der Freiwilligenuni ist klar strukturiert und verbindet Planung, Reflexion und Praxis:
- Vormittags treffen sich die Freiwilligen in der Geschäftsstelle der tjfbg auf Alt-Stralau, um ihre FLEX Module vorzubereiten. Sie reflektieren gemeinsam mit der Projektleitung Marius Berg ihre bisherigen Erfahrungen, tauschen sich über Herausforderungen und Erfolge aus und entwickeln gemeinsam neue kreative Ideen für den Schulalltag. Auch die Erarbeitung von Angeboten für andere Freiwillige sowie die Unterstützung der Servicestelle Freiwilligendienste und des Social Media Teams der tjfbg gehören zu den Aufgaben der Freiwilligenuni.
- Nachmittags geht es in die Schulen: An der Grundschule am Hollerbusch, der Cecilien-Grundschule und der Humboldthain-Grundschule – drei Grundschulen, die zurzeit den FLEX Ganztag erproben – leiten die Freiwilligen ihre selbst konzipierten Module und gestalten mit den Kindern einen lebendigen, inspirierenden Nachmittag.
Die Verbindung aus strukturierter Planung und praktischer Umsetzung schafft einen wertvollen Lerneffekt – nicht nur für die Schüler:innen, sondern auch für die Freiwilligen des Projekts selbst. Zusätzlich zur fachlichen Anleitung werden die Freiwilligen im Rahmen der JULEICA (Jugendleitercard) geschult und haben die Möglichkeit, eine Trainer-Ausbildung zu absolvieren.
Eine Bühne für individuelle Stärken
Acht junge Menschen zwischen 18 und 20 Jahren bringen aktuell ihre einzigartigen Talente und Persönlichkeiten in die Freiwilligenuni ein:
- Amelia, leidenschaftliche Köchin, bringt Kindern in der Küchenwerkstatt spielerisch gesunde Ernährung näher.
- Fee, ein Freigeist mit künstlerischem Gespür, inspiriert die Schüler:innen in Kreativ und Zeichen-Modulen.
- Mario, Magier und Technikfan, verbindet analoge und digitale Welten – von Zaubertricks bis Minecraft Education.
- Chadi, energiegeladener Fußballprofi, sorgt mit Sport- und Bewegungsspielen für Action und Teamgeist.
- Zeinah, umweltbewusst und tolerant, zeigt u. a. im Modul „Naturfreunde“, wie spannend Nachhaltigkeit sein kann.
- Franci, mit akrobatischem Talent und Liebe zum Backen, fördert Koordination und Kreativität zugleich.
- Laurids, musikalischer Rätselliebhaber und Schachfreund, regt in Denksport- und Musik-Modulen zum logischen und kreativen Denken an.
- Filip, fingerfertiges Zeichentalent, vermittelt mit Präzision und Geduld Kunst- und Sprachkenntnisse.
Die Diversität der Freiwilligen im Projekt macht die angebotenen Module zu Orten, an denen die teilnehmenden Grundschüler:innen nicht nur lernen, sondern sich bedürfnisorientiert ausprobieren, wachsen und ihre jeweiligen Stärken entdecken können.
Bildung, die begeistert
Die angebotenen FLEX Module spiegeln die unterschiedlichen Interessen und Fähigkeiten der Freiwilligen wider. Das Pilotprojekt verbindet Kreativität, Bewegung, Technik, Sprachförderung, Umwelt- und Ernährungsbildung sowie Soziales und eröffnet den Kindern damit völlig neue Wege des Lernens – ohne Leistungsdruck, aber dafür mit ganz viel Spaß:
- Kreativangebote: Kneten und Formen, Malen und Zeichnen, Schmuckgestaltung, Basteln und Häkeln, Musik
- Sport & Bewegung: Fußball, Tischtennis, Akrobatik, Just Dance, Bewegungsspiele
- Technik & Logik: Minecraft Education, Schach
- Sprachförderung: Deutsch, Englisch
- Natur & Umwelt: Naturfreunde, Wunder aus Abfall
- Gesellschaft & Soziales: Weltentdecker
- Weitere Highlights: Zaubertricks, Domino, Detektivclub
Zukunft mit Potenzial
Der Verlauf der ersten Monate des Projekts und das bisherige Feedback aus den Grundschulen zeigen: Die Freiwilligenuni ist mehr als ein Pilotprojekt – sie ist ein Konzept mit Zukunft. Ab dem Schuljahr 2025/26 soll das Projekt in Berlin weiter ausgebaut werden und auch eine Ausweitung auf andere FSJ-Servicestellen der tjfbg ist denkbar.