Wir entwickeln Workshops rund um assistive Computertechnologien, barrierefreie Medien, Inklusion und Medienkompetenz für pädagogische Fachkräfte, Kinder und Jugendliche, aber auch alle anderen Interessierten (z. B. aus Unternehmen, Behörden oder gemeinnützigen Einrichtungen). Wir stimmen unsere Angebote auf Ihre inhaltlichen und zeitlichen Bedarfe ab. Informieren Sie uns, wenn Sie barrierefreie Informationsvermittlung oder ein angepasstes pädagogisches Konzept benötigen. Wir führen unsere Angebote mit Abstand durch und einige auch online.
Workshops: Medienkompetenz für Alle
Grundlagenworkshop: Digital fit bei der tjfbg
Digitales (Zusammen-) Arbeiten - ob über verschiedene Standorte hinweg oder auch vom Home-Office aus. Dafür bietet die tjfbg gGmbH über verschiedene Google-Anwendungen und mit dem Mitarbeiter-Tablet viele Möglichkeiten! Wer "digital fit bei der tjfbg" werden will, und erfahren möchte, wie man z. B. die Arbeit mit Teams digital organisieren kann oder wie man tjfbg-Formular digital digital ausfüllt, unterschreibt und weiterleitet, lernt hier die Grundlagen.
Inhalte:
- Google Drive kennen und verstehen lernen.
- "Geteilte Ablagen" in Google Drive einrichten - als "digitales Büro" für Teams.
- Ablagen, Ordner und Dokumente für Teams und tjfbg-Kolleg*innen freigeben - erfahren, wie man Zugriffs- und Bearbeitungsrechte individuell nach Bedarf einstellt.
- Gemeinsam Google-Dokumente bearbeiten und dabei Aufgaben zuweisen.
- tjfbg-Formulare im internen Bereich finden und ausfüllen, digital unterschreiben und weiterleiten - ganz ohne Ausdrucken!
Weitere Infos:
- Der Grundlagenworkshop wird an zwei Terminen à 2 Stunden durchgeführt.
- Das Angebot wird in Kleingruppen von maximal fünf Personen durchgeführt. Es kann als Online-Workshop oder als Präsenzworkshop durchgeführt werden.
- In Teil 1 werden die Grundlagen zunächst am Rechner bzw. Laptop erklärt - in Teil 2 dann am Mitarbeiter-Tablet. (Es ist jedoch auch möglich, alle Inhalte ausschließlich am Mitarbeiter-Tablet kennen zu lernen.)
Zielgruppe: Mitarbeitende der tjfbg gGmbH
Workshoptage für Schulklassen
Aufwachsen heute bedeutet Aufwachsen mit digitalen Medien. Sich mit Kindern & Jugendlichen mit den vielfältigen Facetten des Mediengebrauchs auseinanderzusetzen ist auch Aufgabe der Schule. Über unser Projekt M.I.X. unterstützen wir Schulen im Bezirk Mitte beim Einstieg! Unsere medienpädagogischen Workshoptage bieten einen Einstieg zu verschiedenen Themenbereichen im Kontext jugendlicher Mediennutzung:
- Reflexion des eigenen Mediengebrauchs: Always On!?
- Umgang mit Sozialen Medien, Privatsphäre und Datenschutz
- Prävention von Cybermobbing
- Suchen und Recherchieren im Netz
- Kreative Medienproduktion mit Smartphones und Tablets (z.B. Trickfilmprojekte, Einführung in die Programmierung oder Erstellung von digitalen Büchern)
Zielgruppe: Schulklassen
Aktive Medienarbeit inklusiv - Mit Medien-Apps und Storytelling-Methoden
Aktive Medienarbeit kann inklusive Settings stärken, denn in kreativen Projekten gibt es unterschiedliche Beteiligungsmöglichkeiten und Zugänge. Gerade Tablets eignen sich sehr gut für den Einstieg in die inklusive Medienarbeit:
- Tablets und Medienproduktions-Apps sind leicht bedienbar.
- Es gibt assistive Anpassungsmöglichkeiten.
- Medienprodukte können audiovisuell so gestaltet werden, dass auch Teilnehmende mit Sinnesbehinderung diese gestalten und wahrnehmen können.
Im Workshop lernen die Teilnehmenden zunächst einige Storytelling-Methoden - von StoryCubes bis zum Geschichtenbaukasten - kennen.
Sie entwickeln eigene Geschichte, die sie mit verschiedenen, einfach bedienbaren Medienproduktions-Apps umsetzen - z. B. als Stop-Motion- oder Animations-Film, als E-Book oder als Comic.
Zielgruppe: Pädagogische Fachkräfte
Kreative Medienarbeit mit Book Creator
Mit der App Book Creator lassen sich kinderleicht eigene multimediale E-Books erstellen. Geschriebene und gesprochene Texte, gemalte Bilder, Formen, Kartenausschnitte, Links und Dateien aller Art (z. B. Video- und Audio-Dateien) können hier nach Belieben zusammengefügt werden. Aufgrund des übersichtlichen Funktionsumfangs sowie der Einfachheit der Bedienung eignet sich Book Creator insbesondere auch für inklusive Settings sowie die Arbeit mit jüngeren Zielgruppen.
Ob Rausgehen und die Umwelt erkunden, Sprache entdecken oder in Kombination mit Storytelling-Methoden multimediale Geschichten erstellen: Es ergeben sich vielfältige Projektideen in unterschiedlichen Themenbereichen. Im Workshop lernen die Teilnehmenden die Arbeit mit Book Creator kennen und setzen darauf aufbauend erste eigene Projektideen um.
Zielgruppe: Pädagogische Fachkräfte
Book Creator als Online-Tool
Book Creator ist schon lange beliebt, um schöne E-Books und bunte Comics zu gestalten! Aufgrund der einfachen Bedienbarkeit, der Vorlesefunktion und der Möglichkeit, Videos, Sprachaufnahmen und Zeichnungen zu integrieren, ist es auch für den inklusiven Einsatz geeignet. Book Creator gibt es als iPad-App und als Web-Version, die geräteunabhängig im Browser funktioniert. Um die Web-Version soll es in diesem Online-Workshop gehen – denn sie bietet spannende Einsatzmöglichkeiten für Distanzsettings (z. B. für den Einsatz in der digitalen Jugendarbeit), noch mehr Barrierefreiheits-Funktionen und seit neuestem auch schicke Vorlagen, mit denen sich im Handumdrehen toll aussehende Bücher zaubern lassen.
Inhalte des Workshops:
- Szenarios für Distanzsettings kennenlernen: die verschiedenen Rollen und ihre Rechte, Bücher erstellen und ansehen in geteilten Bibliotheken, Teilnehmende ohne Account einladen über QR-Code/ Link.
- Praxis 1: Ein eigenes E-Book bzw. einen Comic in einer geteilten Bibliothek erstellen.
- Praxis 2: Die Barrierefreiheits-Funktionen kennenlernen
Zielgruppe: Pädagogische Fachkräfte
Selbermachen - Einsteigen ins Making und Coding
Ein Einstieg in die Welt des Codings und Makings gelingt nur durchs Selbermachen! Der praktische Anteil dieses Workshops ist also sehr hoch. In lockerer Atmosphäre werden grundlegende Programmierlogiken vermittelt. Vorwissen ist nicht nötig!
Nach einer ausführlichen Einstiegsphase, in der sich die Teilnehmenden die Grundlagen der Programmiersprache Scratch aneignen, schlagen wir die Brücke vom Coding zum Making: Selbst programmierte oder bereits vorhandene Programme sollen mit selbst gebastelter, assistiver Technologie bedient werden. Mit Makey Makey werden eigene Eingabegeräte gebaut und die Making-Potenziale im Hinblick auf assistive Technologien und auf die Förderung eines allgemeinen Inklusionsverständnisses erörtert.
Eine weitere Lernstation mit einfachen Programmiertechnologien vermittelt einen inklusiven Einstieg in die Welt der Computersprachen.
Zielgruppe:
- pädagogische Fachkräfte
- Kinder, Jugendliche, Schulklassen
Robotik Einführung
Roboter und digitale Helfer begegnen uns immer häufiger im Alltag und übernehmen zunehmend Aufgaben in unserer digitalisierten Gesellschaft. Dieser Workshop soll einen Überblick darüber verschaffen, welche Arten von Robotern es bereits gibt, wie sie funktionieren und wie man sie programmiert. Ebenso sollen gesellschaftliche Chancen und Risiken, welche durch den Einsatz von Robotern entstehen können, gemeinsam diskutiert werden.
Abschließend wollen wir unsere eigenen Roboter programmieren und mit diesen kleine Aufgaben lösen. Der praktische Teil des Workshops wird nach Absprache entweder mit mBot Robotik Kits oder dem Lego WeDo System umgesetzt.
Zielgruppe: Kinder & Jugendliche, Schulklassen
Stadt der Zukunft
Lange Staus zu Stoßzeiten, Abgase und Lärm. Weltweit verstopfen Autos täglich unsere Innenstädte. Bereits heute gibt es schon selbstfahrende Autos und Busse in unseren Städten und andere spannende Fortbewegungsmittel. Gemeinsam mit Euch möchten wir nicht nur eine Stadt bauen, in der sich hauptsächlich selbstfahrende Roboter bewegen können, sondern auch kreative Lösungen entwickeln, wie eine Stadt der Zukunft mit wachsendem Verkehrsaufkommen umgehen könnte. Hierzu werden wir mit unterschiedlichen Recyclingmaterialien arbeiten und konstruieren. Mit einer einfach zu erlernenden Programmiersprache werden wir zudem aus Robotern selbstfahrende Autos programmieren.
Zielgruppe: Kinder & Jugendliche, Schulklassen
Making & Coding im Unterricht
Dieser Workshop richtet sich speziell an Lehrkräfte in Schulen: Sie lernen einfache Programmierwerkzeuge für Kinder & Jugendliche wie z. B. Calliope mini, Scratch, Makey Makey, Osmo Coding…kennen und erfahren, welche Anknüpfüngspunkte sich daraus für ihren Unterricht ergeben.
Das geht über das Thema informatische Grundbildung hinaus - es sollen z. B. Unterrichtsideen für Fächer wie Deutsch, Mathe, Musik und Kunst sowie für fächerübergreifende Projekte aufgezeigt, gemeinsam entwickelt und diskutiert werden.
Zielgruppe: Lehrkräfte
Umgang mit und in sozialen Medien
WhatsApp, YouTube, Instagram... Bei einem Großteil der Kinder und Jugendlichen sind soziale Medien fest im Alltag verankert. Sie dienen ihnen auf vielfältige Weise der Kommunikation und Information. Aber es gibt auch bei der Nutzung einiges zu beachten, was nicht unbedingt beim versehentlichen darüber Stolpern erst leidvoll erfahren werden muss. Die beiden Schwerpunkte im Workshop liegen auf Datensicherheit und Cybermobbing. Die Teilnehmenden werden in verschiedenen Übungen, Gruppendiskussionen und Rollenspielen für Stolperfallen in sozialen Medien und für Cybermobbing sensibilisiert. Ziel des Workshops ist die gemeinsame Entwicklung einer Klassen- bzw. Gruppenregelung über den Umgang mit sozialen Medien.
Zielgruppe: Kinder & Jugendliche, Schulklassen
Padlet-Kennenlern-Workshop
Inhalte des 2stündigen Online-Kurses:
- Was Padlet ist und was man damit machen kann.
- Beiträge in einem Kennenlern-Padlet erstellen (z. B. Einfache Notiz, Foto machen, Dateien hochladen, Sprachaufnahme erstellen etc.)
- Ein eigenes Padlet erstellen, bearbeiten, mit Passwort versehen, mit anderen teilen.
Padlet ist eine digitale Pinnwand, die im Arbeitsalltag und in der pädagogischen Arbeit vielseitig eingesetzt werden kann. Weil sie so leicht zu bedienen ist, war sie während des Corona-Lockdowns ein beliebtes Tool im pädagogischen Bereich. Man kann neben Text auch Bilder, Links, Videos und Ton einbinden: So lässt sich mit einem Padlet ein digitaler, kreativer Ort schaffen - nicht nur für Kinder und Jugendliche. Padlet kann genutzt werden:
- zur Kommunikation: z.B. als “Schwarzes Brett”, um Aktuelles mitzuteilen
- zur Zusammenarbeit: z.B. um als Team Ideen weiterzuentwickeln, ein einrichtungsübergreifendes Projekt zu planen oder mit den Kindern/Jugendlichen einen Projekttag/ Fotogeschichte/… zu gestalten
- zum Austausch: z.B. um für ein Thema Ideen und Materialien zu sammeln oder über ein Thema zu diskutieren oder sich gegenseitig vorzustellen.
Hinweis: Der Kurs richtet sich vorrangig an Einrichtungen der tjfbg. Für andere Einrichtungen ist der Kurs kostenpflichtig. Sie benötigen eine eigene Padlet-Umgebung (Padlet Backback, mehr Informationen finden Sie dazu hier) bzw. Padlet-Accounts.
Elternabend/-arbeit zum Thema Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen und Soziale Medien
"Als ich so alt war wie mein Kind, gab es noch kein Handy …" Über einen medienbiografischen Einstieg in das Thema werden zunächst die unterschiedlichen Erfahrungen der Generationen und die rasante Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien deutlich. Darauf aufbauend setzen wir uns mit sozialen Medien und mit der Frage auseinander, wie ein konstruktiver Austausch zwischen Erwachsenen und Heranwachsenden über den Umgang mit sozialen Medien gelingen kann und welche Herausforderungen für Eltern und pädagogische Fachkräfte damit verbunden sind.
Zielgruppe: Eltern
Workshops: Barrierefreie Kommunikation, digitale Medien, Inklusion
Grundlagenworkshop digitale Barrierefreiheit: Was jede*r tun kann für digitale Teilhabe!
Barrierefreie Programmierung ist die Grundlage einer barrierefreien Webseite - genauso wichtig ist jedoch die grafische Gestaltung, die Strukturierung und sprachliche Gestaltung der Inhalte, die Navigation mittels Menüführung, Überschriften und Links sowie die Bereitstellung von Alternativen für Videos und Audios. Hier setzt der Workshop an und zeigt, was jede*r - ganz ohne Programmierkenntnisse - selbst für die Barrierefreiheit von digitalen Inhalten tun kann. Der Workshop ist sehr praxisorientiert: Es werden Tipps, Methoden und Tools vermittelt, mit denen die Barrierefreiheit einfach überprüft bzw. abgeschätzt werden kann.
Inhalte:
- Grundprinzipien digitaler Barrierefreiheit: Wahrnehmbarkeit, Bedienbarkeit, Verständlichkeit, (Robustheit)
- Wahrnehmbarkeit: Alternativtexte für Bilder, Untertitel und DGS-Videos, Farben, Kontraste und Schriften
- Verständlichkeit: Leichte Sprache und digitale Barrierefreiheit im Verhältnis zu gendergerechter Sprache, Vorlese-Tools
- Bedienbarkeit: Tastaturbedienbarkeit durch Überschriften und Links
- Barrierefreie Dokumente: Von Word zu PDF
Zielgruppe des Workshops sind Zuständige für die Online-Kommunikation in Einrichtungen (z. B. Redakteure, Grafiker, Konzepter) und alle, die wissen wollen, was sie selbst tun können, um digitale Inhalte - z. B. Webseiten, Beiträge in sozialen Medien, Publikationen - zugänglich zu gestalten - ganz ohne Programmierkenntnisse! Die Teilnehmenden können nach dem Workshop einschätzen, ob ihr digitales Angebot grundlegend barrierefrei ist bzw. wo nachgebessert werden muss.
Für Jugendliche und junge Menschen gibt es eine vereinfachte Workshop-Variante: Hier zeigen wir insbesondere, wie man z. B. Beiträge in sozialen Medien möglichst einfach barrierefrei gestalten kann - durch Alternativtexte für Bilder, Untertitel für Videos und Gestaltungstipps.
Assistive Technologien für Menschen mit Behinderung
Assistive Technologien unterstützen Menschen mit Behinderung beim Zugang zu digitalen Medien und ermöglichen barrierefreie Kommunikation. Wir geben einen Überblick über technische Möglichkeiten: Im Erlebnisparcours in der Wilhelmstraße 52 oder mit einigen Geräten vor Ort beim Auftraggeber können assistive Technologien selbst ausprobiert werden. Online wird das Barriere-Bingo eingesetzt.
Beispiele:
- Steuern und Bedienen: Kopf- und Augensteuerung, Tasterbedienung
- Sehen: Vergrößerung, Braillezeile und Screenreader
- Lesen: Vorlese-Tools
- Kommunizieren: Sprache-zu-Text- und Text-zu-Sprache-Anwendungen, Unterstützte Kommunikation
Ein Fokus liegt auf dem Ausprobieren von kostenfreien bzw. günstigen Apps sowie der Bedienungshilfen für Menschen mit Behinderung. Diese findet man in den Einstellungen aller Betriebssysteme (Windows, iOS, Android, Mac). So lässt sich digitale Teilhabe einfach und niedrigschwellig voranbringen.
Neben Überblicksveranstaltungen zu assistiven Technologien bieten wir auch vertiefende Schulungen zu einzelnen Tools und Anwendungen an, z. B. für Menschen mit Seh- und Hörbehinderung bzw. Leseschwierigkeiten.
Schnelle (KI)-Tools für Teilhabe - Lesen, Schreiben, Kommunizieren für alle!
In diesem Online-Workshop gibt es einen Überblick über einfache Tools für verschiedene Behinderungen bzw. Einschränkungen. Diese können in einer praktischen Phase kennengelernt und in Bezug auf die eigene Arbeit bewertet werden. Der Workshop richtet sich z. B. an Ausbilder*innen von Teilnehmenden mit Lese- und Schreibschwierigkeiten, Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit oder Bildungseinrichtungen, die ihre Angebote inklusiver gestalten wollen.
Was die Tools können:
- (Gedruckten und digitalen) Text vergrößern, vorlesen, optisch anpassen bzw. übersetzen lassen, wenn man selbst nicht (gut) lesen kann – z. B. weil man Leseschwierigkeiten oder eine Sehbehinderung hat.
- Gesprochenen Text in schriftlichen Text umwandeln, wenn man nicht gut hört - ob in der direkten Kommunikation, in der Videokonferenz, für Untertitel und Transkripte.
- Text diktieren, wenn man nicht schreiben kann.
- Das Smartphone zur eigenen Stimme werden lassen, wenn man nicht sprechen kann.
- Schwierige Texte in einfache Sprache umwandeln.
- Bilder beschreiben, wenn man nicht sehen kann.
Was vor 20 Jahren Zukunftsmusik und vor 10 Jahren eine teure Spezialtechnologie war, gibt es heute oft als kostenfreie, einfach bedienbare App fürs Smartphone oder Tablet. Viele Funktionen lassen sich über die Bedienungshilfen in den Einstellungen der jeweiligen Geräte (iOS oder Android) aktivieren. Einige Funktionen basieren auf Künstlicher Intelligenz (KI) - sind diese KI-Werkzeuge schon jetzt so gut, dass sie wirklich eine echte Hilfe sein können? Auch darüber wollen wir im Workshop diskutieren.
Behinderung in Wort und Bild: Alle erreichen mit Kommunikation auf Augenhöhe
Was “darf” ich sagen? Wie spreche ich Menschen mit Behinderung an oder adressiere sie in der Ausschreibung meiner Bildungsangebote “auf Augenhöhe”, ohne - unbeabsichtigt - diskriminierende Sprache zu reproduzieren? Darüber herrscht oft Unsicherheit. Ziel des Workshops ist, Bildungsanbietern Hintergrundwissen an die Hand zu geben. Das passiert über eine Reflexion von “Bildern in den Köpfen” in Bezug auf das Thema Behinderung und Ableismus. Dabei geht es nicht um Denkverbote oder pauschale Richtig-Falsch-Urteile, sondern es soll aufgezeigt werden, dass diskriminierende Sprache und (unbewusster) Ableismus viel mit internalisierten Stereotypen zu tun haben: Diese haben wir ALLE und die Ursachen finden wir u. a. in der Geschichte und in den (immer noch) separierten Lebenswelten von Menschen mit und ohne Behinderung in Schule, Bildung, Beruf und Freizeit. Bestimmte Denkmuster drücken sich u. a. in der Sprache aus, aber auch darin, wie Behinderung in den Medien - z. B. in Bildern - dargestellt wird. Sich diese Denkmuster über eine Reflexion unserer Sprache oder über die Analyse von Behinderungsdarstellungen in den Medien bewusst zu machen und zu reflektieren, ist ein erster Schritt in Richtung Abbau diskriminierender, ableistischer Strukturen in Bildungskontexten und für eine „Kommunikation auf Augenhöhe“.
Der Workshop ist so aufgebaut, dass wir uns gemeinsam anschauen und diskutieren:
- sprachliche Ausdrücke rund um das Thema Behinderung (z. B. “behindert, Behinderung, Handicap, Mensch mit Behinderung vs. behinderter Mensch" - was darf ich sagen? Warum ist “taubstumm” ein No-Go? u. a. m.)
- die mediale Darstellung von Behinderung in Bildern
Um das Verständnis zu vertiefen, gibt es Hintergrundwissen zu:
- Aktivismus und Behindertenrechtsbewegung
- exemplarische Diskurse und Debatten, z. B. rund um Gehörlosigkeit
- Begriffe Ableismus, “Inspiration Porn” und “kulturelle Aneignung” im Kontext Behinderung
Im Workshop gibt es ergänzend Tipps zu Quellen und Materialien (Videos, Artikel, Broschüren etc.), die das Verständnis vertiefen und praktische Tipps für eine gute Kommunikation rund ums Thema Behinderung geben.
Apps für inklusives Lernen und kreative Medienarbeit
Es gibt zahlreiche Apps, die Kinder mit Lernschwierigkeiten bzw. Förderbedarf beim Lernen unterstützen können - zum Beispiel für barrierefreie Leseförderung oder im Bereich Mengen, Zahlen, Rechnen. Unsere Publikation “Apps für inklusives Lernen und kreative Medienarbeit” stellt eine Auswahl dieser Apps vor, die Integrationserzieher*innen der tjfbg bei barrierefrei kommunizieren! für ihre Förderarbeit leihen können. Der Workshop richtet sich darüber hinaus an alle Interessierten. Ausgewählte Apps werden vorgestellt und können in Kleingruppen ausprobiert und vor dem Hintergrund der eigenen Arbeiten bewertet und diskutiert werden.
Die vorgestellten Apps decken folgende Bereiche ab:
- Lesen, Schreiben, Sprechen (Grafomotorik-Apps, Erstes Schreiben und Rechtschreibtraining, Methode „Frühes Lesen“, Sprachförderung)
- Mengen, Zahlen, Rechnen (Grundlagen im Bereich pränumerisches Denken, Herausbildung eines stabilen Mengenbegriffs bzw. die zuverlässige
- Zuordnung von Menge und Zahl, erstes Rechnen in Zahlenräumen bis 100 mit Visualisierungshilfen)
- Lernspiele für Taster und Touch (zugänglich für Kinder mit schweren Körperbehinderungen, die eine extern angeschlossene Taste nutzen)
- Assistive Apps für Lernende mit Lese- und Schreibschwierigkeiten
- Apps für die kreative Medienarbeit
Weitere Infos zur Publikation “Apps für inklusives Lernen und kreative Medienarbeit”
behindert wird man (nicht) - Sensibilisierungsworkshop (nicht nur für Kinder)
Die Teilnehmenden setzen sich in diesem Workshop mit dem Thema “Behinderung” auseinander. Sie diskutieren und fragen sich dabei:
- Was für (Menschen mit) Behinderungen kenne ich - in der Familie, Schule, Nachbarschaft etc. (körperliche, geistige, Sprach- und Sinnesbehinderung)
- Wie gehe ich mit dieser (Person mit) Behinderung um? Wie fühle ich mich im Umgang mit dieser (Person mit) Behinderung? Was kann ich vielleicht selbst tun für einen “Umgang auf Augenhöhe” mit dieser Person?
Die Teilnehmenden lernen im Workshop ganz praktisch kennen:
- (technische) Hilfsmittel (z. B. Rollstuhl; “Talker” (= iPad als Sprachausgabegerät); App, die Bilder beschreibt)
- alternative Kommunikationsformen (z. B. Kommunikation mit Symbolen, Gebärdensprache, Fingeralphabet)
- bauliche Elemente für Barrierefreiheit in der Umwelt (z. B. abgesenkte Bordsteine, Blindenleitsystem, akustische Ampelsignale, Aufzug)
Die Teilnehmenden erfahren dabei:
- Wie sehr man “behindert” ist bzw. wird, liegt nicht nur an der Behinderung der Person selbst.
- Sondern auch daran: ob es Hilfsmittel gibt, wie die Umwelt gebaut ist und wie man miteinander kommuniziert. (“Soziales Modell von Behinderung” als Grundlage von Inklusion)
Die Teilnehmenden sollen auch:
- Spaß haben - über den Einsatz spannender digitaler Tools und über zu lösende Aufgaben an den Stationen.
- Über den Spaß etwaige Berührungsängste gegenüber dem (häufig negativ besetzten) Thema “Behinderung” abbauen! (Behinderung ist “peinlich”, Schimpfwort etc.)
Die Workshop-Inhalte und -materialien werden auf das Alter der Teilnehmenden zugeschnitten, z. B. für Kinder in der Grund- und weiterführenden Schule, für Freiwillige, Auszubildende und Studierende.
Barrierefreie Dokumente erstellen: Von Word zu PDF
Blinde Menschen erfassen digitale Dokumente mit einem Screenreader über Sprachausgabe und/oder eine Braille-Zeile. Digitale Dokumente wie Word und PDF müssen dafür barrierefrei erstellt werden. Im Workshop wird praktisch gezeigt, wie sich Microsoft-Word-Dokumente barrierefrei erstellen lassen. Diese lassen sich in barrierearme PDFs umwandeln.
Im Workshop arbeiten wir mit dem Programm Microsoft Word und erstellen damit ein barrierefreies Dokument, welches in ein barrierearmes PDF umgewandelt wird. Der Workshop ist sehr praxisorientiert: Die Teilnehmenden setzen die einzelnen Schritte zur Erstellung eines barrierefreien Dokuments an einem Beispieldokument um. Typische Fehler und Fehlermeldungen der Barrierefreiheitsprüfung werden ebenfalls anhand von Beispieldokumenten besprochen (auf Wunsch eigene Dokumente).
Inhalte des Workshops:
- Grundlagen digitaler Barrierefreiheit: Was bedeutet Barrierefreiheit in Bezug auf digitale Dokumente? Rechtliches
- Schritt für Schritt: Vom barrierefreien Word zum PDF - Metadaten, Überschriften, korrekter Einsatz von Formatvorlagen, Alternativtexte und Tabellen.
- Barrierefreiheitsprüfung: Fehlermeldungen und Grenzen.
- Als PDF speichern
- PowerPoint: Ergänzungen
Bei Bedarf kann das Thema “Barrierefreie Publikationen mit PowerPoint” besprochen werden: Mit PowerPoint lassen sich auch einfache Layouts barrierefrei umsetzen - z. B. für Flyer, Plakate, Publikationen - ohne dafür ein teures Grafikprogramm besitzen zu müssen oder anwenden zu können.
Wie man barrierefreie Flyer und Publikationen mit PowerPoint gestaltet, haben wir hier beschrieben.
Komplizierte Layouts und Formulare, für die eine Nachbearbeitung mit dem kostenpflichtigen Programm Adobe Acrobat Pro nötig wäre, sind nicht Teil der Schulung.
Einführung in die Unterstützte Kommunikation (UK)
Unterstützte Kommunikation (UK) bezeichnet alle Hilfen, um die Kommunikation von Menschen ohne (verständliche) Lautsprache zu fördern. Das können Gebärden, Bildkarten und technische Hilfen sein: Mit schrift- oder symbolbasierter Kommunikationssoftware werden Computer und Tablets zu sogenannten "Talkern". Der Workshop bietet einen Einstieg in das Thema und stellt Apps für die symbol- und schriftbasierte UK vor.
In einem praktischen Teil kann mit der einfach bedienbaren App Book Creator ein einfaches E-Book mit Bildern und Sprachaufnahmen erstellt werden. Auf diese Weise erstellte "Ich-Bücher" und einfache Tagebücher bieten auch Menschen ohne Lautsprache eine Chance, von sich und ihrem Alltag zu erzählen.
Der Workshop kann außerdem auf die Bedarfe unterschiedlicher Zielgruppen zugeschnitten werden (z. B. Unterstützte Kommunikation im Krankenhaus).